Montag, 19. März 2007

Fragen

Was ist das für ein Gefühl in unseren Herzen, wenn wir das Leid dieser Welt betrachten? Was ist das für ein Schmerz, wenn wir von anderen hören, wie viel Lebensfreude und -energie aus Menschen gezogen wird, wenn sie mit Krankheit, Ängsten, traurigen Gedanken, Sorgen, Fragen, Lebenskämpfen durchsetzt werden? Was kann ich machen, wenn mir ein Spastiker, ein Rollstuhlfahrer, ein Blinder oder sonstwie offensichtlich behinderter Mensch begegnet? Was kann ich machen, wenn Gedanken des Zweifels nagen, wenn Vertrauen und Glaube plötzlich auf die Probe gestellt werden, wenn Liebe am Zerbrechen ist, wenn Leidenschaft plötzlich Leiden schafft?

Es berührt mein Herz. Ich denke an meine Erfahrungen, an meine Freunde, Bekannten, Verwandten, Lieben. Wie schnell kann es passieren, was ist schon alles passiert - hätte am liebsten Lösungen, das perfekte Gebet, die augenscheinlich "richtigen" Ratschläge. Manchmal einfach das "im Namen Jesu: sei geheilt, geh in Frieden, Gott liebt Dich!" oder "im Namen Jesu: Ihr Zweifel, Ängste, Ungewissheiten, Sorgen, ich gebiete Euch, geht weg, ihr habt kein Anrecht, hier zu sein, denn Gott ist größer, Jesus hat alles am Kreuz getragen" Wenn es immer so einfach wäre oder anders, wenn wir es uns vielleicht öfters einfacher machen würden???

Ich glaube an Gottes Eingreifen, an mögliche Wunder. Ich glaube, daß Gott einfach so Gedanken positiv umkrempeln kann, daß er heilen kann, den inneren Menschen und alle äußerlichen Gebrechen. Ich glaube, daß wir besonders als seine geliebten Kinder schreien und klagen dürfen, daß wir mit allen Bitten vor ihn treten dürfen und daß Gottes Vaterherz ein schmerzliches Verlangen nach jedem Einzelnen hat, daß er jedem Menschen mit seinem Frieden und seiner Liebe begegnen will, daß er es gut meint und nichts zuläßt, was wir nicht aushalten und tragen könnten.
Gott ist groß, Gott ist heilig, Gott ist allmächtig, Gott kann alle Dinge. Ich denke, daß es ihm wichtiger ist, daß wir in unserem Herzen Frieden finden, daß wir seine Liebe kennenlernen und errettet werden, als daß wir hier auf dieser Erde das nach unseren Wünschen perfekte Leben genießen. Er verspricht ein erfülltes Leben in ihm und seiner Liebe.

"Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig" - 2. Korinther 12, 9

Oh mann, ist das oft so schwer, aber es ist ein Wort Gottes, real, ein Wort der Ermutigung, der Liebe und auch des Zutrauens. Gott traut uns zu, daß wir mit seiner Kraft, die er uns immer wieder schenkt, weiter kommen, mehr Vertrauen lernen, das Leben meistern können, das Leid und die zerstörerischen Kräfte dieser unvollkommenen Welt ertragen lernen. Er sagt auch:

"Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." - Matthäus 11, 29-30

Zusagen und Verheißungen. Gerade nur du kannst das Leben so leben wie du es gerade tust, mit allen Sorgen und Lasten. Keiner sonst würde es ertragen, du bist stark in dem Herrn. Du bekommst auch noch die Kraft, die Lasten des anderen, Deines Nächsten, Deiner Freunde, Deiner Verwandten usw. zu tragen in dem Maße, wie es gut für dich ist.

"Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen" - Galater 6, 2

Das soll keine Aufforderung für Menschen sein, die sowieso schon dazu neigen, nie etwas für sich zu tun, sondern nur für andere Zeit und Kraft opfern, nie nein sagen können und sich so auf Dauer nach und nach kaputtmachen, sondern eine Ermutigung, wieder neu darüber nachzudenken, was Jesus alles in diese Verse gelegt hat.

Es ist einfach toll, daß wir füreinander beten können und eine Herausforderung, uns einander wahrzunehmen, bei Gott zusammen einzustehen und auch das ein oder andere Praktische füreinander zu tun.
Ich lerne.


mood: sehr gut
music: casting crowns
book: die Bibel
cinema: Der letzte König von Schottland

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